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BayWISS-Kolleg Energy www.baywiss.de

PhD-Projects Energy

© Markus Spiske / unsplash.com

Ganzheitliche digitale Zwillinge für die maschinenseitigen elektrischen Komponenten regenerativer Energiesysteme

Der Klimawandel stellt weltweit eine der dringlichsten Herausforderungen dar, sodass in den meisten Bereichen der Energieversorgung nachhaltige Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen. Unter anderem kann der Umbau des elektrischen Energiesystems einen signifikanten Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstoßes leisten, indem mehr erneuerbare und dezentrale Energieerzeugungssysteme installiert und ins Stromnetz integriert werden. Die breite Einführung oder gar ausschließliche Stromerzeugung mithilfe erneuerbarer Energien bringt aber auch Herausforderungen bezüglich Netzstabilität und Spannungsqualität mit sich, da der Wegfall großer Generatoren zu einer Reduktion der vorhandenen Massenträgheit(en) führt und das Netzverhalten dadurch dynamischer und fragiler werden kann. Zusätzlich bedeutet eine größere Anzahl dezentraler Energiesysteme (PV, Wind, etc.) bidirektionale Belastungen der Betriebsmittel und verschärft die Problematik unsymmetrischer und harmonischer Fehlerfälle.

Die Leistungselektronik stellt eine der Schlüsseltechnologien zur Lösung dieser Problematiken dar. Die steuerbaren Leistungshalbleiter bieten die Möglichkeit schnell und – bei geeigneter Steuerung, Regelung und Betriebsführung der regenerativen Anlagen – intelligent auf Änderungen, Störungen und Fehler im Netz zu reagieren.  Dies setzt voraus, dass robuste und echtzeitfähige Zustandsüberwachungs- und Fehlererkennungssysteme vorhanden sind. Hierbei soll die innovative Technologie der digitalen Zwillinge eine entscheidende Rolle spielen. Digitale Zwillinge stellen eine dynamische, virtuelle Repräsentation (“digitale Kopie”) der physikalischen Systeme dar, die mit Live-Daten in Echtzeit gespeist und aktualisiert werden. Somit können sie zur Schätzung externer Systembedingungen und interner Systemzustände eingesetzt werden.

Dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte, dreijährige Verbundprojekt zielt auf eine ganzheitliche Anwendung digitaler Zwillinge für das zukünftige Energiesystem ab, wobei sich das Teilprojekt an der Hochschule München auf die elektrischen Subsysteme und die Netzanbindung regenerativer Energiesysteme konzentriert. Im Rahmen meines Promotionsvorhabens sollen hierzu – basierend auf der digitalen Zwillingstechnologie – intelligente, robuste und fehlertolerante Regelungs- und Betriebsführungsstrategien für die maschinenseitigen elektrischen Komponenten entwickelt werden, um eine zuverlässige und effiziente Energieversorgung zu ermöglichen.

MEMBER IN THE JOINT ACADEMIC PARTNERSHIP

since

Supervisor Munich University of Applied Sciences:

Prof. Dr.-Ing. Christoph M. Hackl

Forschungsschwerpunkte:

                - dynamische Systeme (Modellierung, Regelung und Optimierung)

                - elektrische Antriebssysteme und Leistungselektronik (Effizienz, Fehlertoleranz,Intelligenz)

                - mechatronische und regenerative Energiesysteme (Effizienz, Fehlertoleranz, Intelligenz)

Projects:

Supervisor Technical University of Munich:

Prof. Dr. Carlo L. Bottasso

Forschungsschwerpunkt Windenergie:

  • Entwurf
  • multidisziplinäre Optimierung
  • Aero-Servo-Elastizität
  • Regelungstechnik

Projects:

Die Abbildung ist in zwei Bereiche unterteilt. Im ersten Bereich ist das reale System, in diesem Fall eine Windkraftanlage, und im zweiten Bereich der digitale Zwilling, d.h. das digitale Abbild des realen Systems, dargestellt. Die Kommunikationsprozesse zwischen dem realen System und seinem digitalen Zwilling sind angedeutet. Zum Beispiel wird der digitale Zwilling anhand von Sensordaten des realen Systems aktualisiert. Außerdem ermöglicht der digitale Zwilling verschiedene Services, wie z.B. Fehlererkennung oder Optimierung von Betriebsstrategien. Die entsprechenden Informationen bzw. Sollwerte der Services werden vom digitalen Zwilling an das reale System kommuniziert. Die betrachtete Windkraftanlage ist schematisch dargestellt mit dem Fokus auf die elektrischen Komponenten: Der Rotor des doppelt-gespeisten Asynchrongenerator ist über ein Getriebe mit der Turbine mechanisch verbunden. Elektrisch ist sowohl der Stator als auch der Rotor des Generators dreiphasig ausgeführt. Der Stator ist über einen Transformator direkt an das Netz angeschlossen. Hingegen wird der Rotor über einen Back-To-Back Umrichter und einen netzseitigen Filter gespeist, sodass der Schlupf variiert und die Turbine drehzahlvariabel betrieben werden kann.
Andre Thommessen

Andre Thommessen

Munich University of Applied Sciences

Im Rahmen seines dualen Bachelorstudiengangs in Elektrotechnik am Campus Jülich der FH Aachen hat Andre Thommessen 2016 seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik und 2017 sein Studium im Fachbereich Energietechnik abgeschlossen. Anschließend absolvierte er den Master "Elektrotechnik und Informationstechnik" an der Technischen Universität München. Seit März 2020 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München tätig. Sein Forschungsschwerpunkt sind intelligente Regelungsstrategien zum Betrieb der maschinenseitigen elektrischen Komponenten von regenerativen Energiesystemen.

Coordinator

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Dr. Astrid Schweizer

Dr. Astrid Schweizer

Koordinatorin BayWISS-Verbundkolleg Energie

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik
Fürther Straße 244f
90429 Nürnberg

Bürozeiten: Mo – Mi 08.30 – 14.30 Uhr

Telephone: +49 911 530299230
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